Warum Diäten scheitern

Diäten, Maßband und Erdbeeren
Sanija Baimler
Sanija Baimler

Veröffentlicht am

16 Dez, 2019

Eine Diät ist mit Regeln und Vorschriften verbunden, die du dir selbst auferlegst. Mit Kontrolle über dein Essverhalten, versuchst du ein Kaloriendefizit zu erreichen und Gewicht abzunehmen. Warum das zum scheitern verurteilt ist und wie du dich davor schützt, erfährst du in diesem Artikel.

Eine Diät kann sogar eine Zeit lang gut funktionieren, denn die Formel heißt ja “esse weniger, als du verbrauchst, dann nimmst du ab”. Bei dieser Vorgehensweise trifft die jeweilige Diät die Entscheidung, was gegessen werden darf und was nicht. Dein Körper und deine Bedürfnisse werden jedoch völlig außer Acht gelassen. So kann es dazu führen, dass du dich schlapp und energielos fühlst, sehr oft Hunger erleidest, daraufhin Essanfälle und Heißhunger bekommst, mit dir unzufrieden bist und dir alles wie ein Kampf vorkommt. 

Zur kleinen Freude nimmst du dennoch etwas ab und denkst “das Leiden hat sich gelohnt”. Im selben Atemzug bist du froh, dass es vorbei ist.

Was ist mit deinem Körper in dieser Zeit passiert? 

Während der Hungerzeit hast du zunächst Wasser verloren und daraufhin deine Muskulatur abgebaut. Das war notwendig, dein Körper hat zum Überleben und der Versorgung deiner Organe Enzyme aus deiner Muskulatur genommen. Die unerwünschten Fettdepots blieben größtenteils unberührt. Durch Muskelabbau hat sich dein Grundumsatz verringert. 

Das bedeutet, dass du ab jetzt noch weniger verbrauchst als vor der Diät und somit dauerhaft weniger essen müsstest, um dein Gewicht zu halten. 

Wenn du also nach deiner Diät wieder wie gewohnt isst, wirst du mehr zunehmen, als du abgenommen hast. Sogar ohne Heißhunger Attacken. Du bist erneut frustriert und denkst an die nächste Diät. 

Es ist ein Kampf gegen dich und deinen Körper.

Alles was du aus Unzufriedenheit entscheidest, hat kein langes Haltbarkeitsdatum. Es zerrt und nagt an dir und dein Selbstwertgefühl schwindet dahin. 

Verbinde dich mit deinem Körper

Stell dir vor, du fängst keine neue Diät an. Anstelle Regeln von außen zu befolgen, fragst du dich von innen heraus, was du dir gerade wünschst. Du fragst deinen Körper, was er gerade braucht und was du ihm heute gutes tun kannst. Ganz situativ und tagesformabhängig. Instinktiv triffst du die Entscheidung, was gegessen wird, in dem du deinen Körper mit einbeziehst. Anders als bei der Diät, ignorierst du nicht weiter deine Bedürfnisse. Du lässt deinen Körper entscheiden, was gegessen wird. 

Dein Körper möchte dein Überleben sicherstellen und ist bemüht um deine Gesundheit. Er will stark, fit und leistungsfähig für dich sein. Dafür sind dein Appetit und deine Bedürfnisse aufeinander abgestimmt – normalerweise. Doch durch zu viele Regeln und Missachten der Wünsche ist diese Weisheit etwas durcheinander gekommen. 

Entferne dich nicht weiter von deinem Körper. Nähere dich ihm, in dem du achtsam mit dir bist und ganz genau hinhörst, welche Bedürfnisse du gerade hast. Dein Appetit und die Bedürfnisse werden sich Stück für Stück wieder angleichen. Mit der Zeit wirst du ganz genau wissen, was du und dein Körper brauchen, um optimal versorgt zu sein.

Erforsche deine wahren Bedürfnisse

Es ist sehr wichtig, zwischen verschiedenen Gelüsten und Bedürfnissen unterscheiden zu können. Frage dich, ob du gerade tatsächlich körperlichen Hunger oder womöglich ein anderes Bedürfnis hast. Beispielsweise möchtest du durch das Essen oder ein bestimmtes Lebensmittel deinen Stress reduzieren, dir Entspannung gönnen, dir Aufmerksamkeit schenken oder ein negatives Gefühl, wie Wut oder Trauer verdrängen. 

Diese Bedürfnisse können mit Essen nicht wahrhaftig gestillt werden. Dafür sind andere Lösungswege viel besser, angenehmer und bringen dich eher ans Ziel. Das Essen ist eher eine Gewohnheit, die du automatisch abrufst. Ein Impuls, dem du folgst und nicht weiter hinterfragst. Die wahre Lösung liegt woanders und wird dich sehr viel mehr befriedigen als nur zu essen.

Frage dich was du noch tun kannst, um beispielsweise Stress zu reduzieren. Was kannst du vorbeugend tun, damit Stress erst gar nicht entstehen kann? Was könnte dich bei Trauer wirklich trösten, dir Schutz, Fürsorge und Liebe geben? 

Schreibe dir am besten alle Möglichkeiten auf, die dir einfallen, wie du bei bestimmten Situationen, die dich sonst zum essen treiben, anders handeln könntest. Wenn du merkst, dass ein bestimmtes Gefühl, Stimmung oder Bedürfnis hochkommt, greifst du auf deine Liste zurück und probierst eine deiner Möglichkeiten einfach mal aus. Wenn du möchtest, helfe ich dir dabei passende Strategien auszuarbeiten, die dir helfen deine wahren Bedürfnisse wahrzunehmen und wie du denen entsprechend nachgehen kannst.

 

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